ECSEL-Austria
In Österreich hat ECSEL-Austria den Begriff "Electronicbased Systems (EBS)" geprägt, da dieser sowohl die elektronischen Komponenten und Baugruppen als auch die dazugehörige Software, bis zum Vorprodukt, beschreibt.
EBS werden (jeweils in spezieller Ausprägung) in allen sechs Schlüsseltechnologien angewandt.
Ziele/Mission/Strategie
Sichere Versorgung mit Schlüsseltechnologien und kritischem Know-how auf dem Gebiet elektronischer Komponenten und Systemlösungen zur Unterstützung der Innovation in allen wichtigen Sektoren der Wirtschaft und Gesellschaft in Europa.
Ziele
- Stärkung der österreichischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit im EBS (Electronic-based Systems)-Ökosystem.
- Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit österreichischer AkteurInnen durch Motivation zur Teilnahme an europäischen Projektkooperationen.
- Themenführerschaft für europäische und österreichische Forschungsprogramme zur Stärkung von Forschung und Entwicklung im EBS-Bereich.
- Stärkung der Sichtbarkeit von führenden Technologien österreichischer Partner bei Forschung, Entwicklung und Produktion im europäischen EBS-Ökosystem.
- AkteurInnen des österreichischen EBS-Ökosystems werden als bevorzugter Partner bei großen, kollaborativen Forschungsprojekten gesehen.
Arbeitsgebiete/Themen
ECSEL-Austria unterstützt
- die österreichischen EBS-AkteurInnen im Formulieren gemeinsamer Positionen bei Forschung und Innovation.
- die Bundesregierung in der Identifikation nationaler und transnationaler Forschungsschwerpunkte im EBS-Bereich.
- das ECSEL JU (Joint Undertaking) in der inhaltlichen Programmgestaltung.
- die österreichische Industrie und Forschung in der Konzeption komplexer Forschungsvorhaben sowie der Netzwerkbildung.
Internationales/Kooperationen
ECSEL ist als Public Private Partnership (PPP) seitens der EU eingerichtet, mit dem Ziel, große, kollaborative europäische Forschungs- und Innovationsprojekte zu fördern. Die führende Position bei elektronischen Komponenten und Systemen ist wettbewerbsentscheidend für die europäische Forschung und Industrie, weil diese Schlüsseltechnologien hochwertige Arbeitsplätze sichern und entscheidend für eine funktionierende Volkswirtschaft und Wohlstand in Europa sind.
In diesem PPP-Modell werden Projektkosten von der EU und 30 Mitgliedstaaten sowie von den teilnehmenden Organisationen wie Unternehmen und Forschungseinrichtungen 50/50 kofinanziert.
Die europäische Vernetzung wird auch über Kooperationen mit Schwesterplattformen in Italien, Schweden, Frankreich, Belgien, Deutschland und Spanien sowie über die europäischen Plattformen ARTEMIS, ENIAC-Aeneas und EPoSS umgesetzt.
Success Stories/Leitprojekte
PowerBase
Mit Hilfe des PowerBase-Projekts werden Leistungshalbleiter-Pilotlinien für die Waferherstellung und Chipverpackung mit Fokus auf kompakte Leistungsapplikationen aufgebaut und weiterentwickelt. Demonstratoren und ganzheitliche Versuche stellen ;wesentliche Bausteine im PowerBase-Projekt dar, wodurch Europas Innovationsfähigkeit durch die Entwicklung von Technologien, die speziell auf energieeffiziente Systeme abzielen, gestärkt wird.
Die innovativen Leistungskomponenten sollen höchste Effizienz und Zuverlässigkeit bei der Energieerzeugung, -übertragung und -nutzung – zu einem angemessenen Preis – verfolgen.
Das PowerBase-Projekt zielt sowohl auf den "Silizium-Pfad" als auch den "Wide-Bandgap-Pfad" ab und ermöglicht dadurch im Bereich "More-than-Moore" sowie in Bezug auf "System-in-Package" große Fortschritte.
Wirkung und langfristige Vorteile
Der Fokus des PowerBase-Projekts liegt auf der Wertschöpfungskette in Europa, wobei Europas Führungsposition in der Technologieentwicklung und im Bereich des Technologieeinsatzes aufrechterhalten werden soll. Im Sinne von "Innovation Action" steht die Nutzbarmachung der Projektergebnisse im Vordergrund, das heißt, das Schließen der Lücke zwischen Forschung und kommerzieller Verwertung.
Leistungshalbleiter stellen Schlüsselfaktoren für die Innovationsfähigkeit sowohl kleiner als auch großer europäischer Industriezweige dar, wodurch das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird und spannende, neue Arbeitsplätze für die BürgerInnen geschaffen werden.
Als kritischer Schnittpunkt zwischen der Datenverarbeitung und den rauen, realen Umgebungen unterstützen Leistungshalbleiter die Entwicklung von Lösungen für einige der schwierigsten gesellschaftlichen Herausforderungen, die von der europäischen Politik für 2020 und darüber hinaus thematisiert werden.
Aus diesen Gründen ist es äußerst wichtig, dass weiterhin in diesen Bereich investiert wird, um die europäische Zusammenarbeit und den Zugang zu Technologien, Know-how und Fähigkeiten sicherzustellen und Europas Wachstumspotenzial und strategische Unabhängigkeit angesichts des starken Wettbewerbs und zunehmender Globalisierung zu gewährleisten.
ENABLE-S3
Ziel von ENABLE-S3 ist es, die Zuverlässigkeit von automatisierten Systemen deutlich zu erhöhen sowie den Aufwand und die Kosten für Versuche gering zu halten. Dieses Ziel wird mit Hilfe eines umfassenden modularen Verifikations- und Validierungsrahmens (V&V) erreicht.
Es werden Methoden und Bausteine entwickelt werden, die den erforderlichen Versuchsaufwand in den Industriezweigen Automobil-, Luft- und Raumfahrt- sowie Schifffahrtsindustrie einerseits und Landwirtschaft, Bahn- und Schienenverkehr sowie Gesundheitsbereich andererseits reduzieren. Branchenübergreifende Verwendung dieser Methoden und Bausteine und der Wissensaustausch dazu werden gefördert.
Wirkung und langfristige Vorteile
In Europa:
Automatisierte cyber-physische Systeme (ACPS) haben mit all ihren Chancen und Risken das Potenzial, die Gesellschaft zu verändern. Durch die Übertragung eines Teils der Entscheidung auf maschinelle Systeme wie ACPS wird die Sicherheit sowie Produktivität von Menschen erhöht, da sie dadurch von Routinetätigkeiten befreit werden.
Zudem wird auch die Zugänglichkeit zu allen Gesellschaftsschichten und -bereichen, wie beispielsweise zu älteren Altersgruppen und ländlichen Gebieten, gewährleistet. ENABLE-S3 wird wichtige, noch fehlende Bausteine wie V&V-Technologien verfügbar machen, die zur kostengünstigen Sicherstellung der Zuverlässigkeit und Sicherheit der ACPS erforderlich sind.
Europäische Unternehmen werden dadurch weltweit eine Führungsrolle im wettbewerbsstarken Bereich der automatisierten Systeme einnehmen.
In Österreich:
Durch ENABLE-S3 wird die Führungsposition österreichischer Partner im Bereich automatisierter Systeme, wie etwa autonomes Fahren, gesichert. Vier von fünf Aktionären des steirischen Testzentrums ALP.Lab sind beispielsweise ENABLE-S3-Projektpartner. Die in diesem Projekt entwickelten technologischen Bausteine werden von ALP.Lab eingesetzt werden.