Industrie 4.0 Österreich
Der Verein "Industrie 4.0 Österreich - die Plattform für intelligente Produktion" wurde 2015 gegründet. Gemeinsam wirken wichtige gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche AkteurInnen an der Gestaltung der zukünftigen Produktions- und Arbeitswelt aktiv mit. Damit soll ein Beitrag zur Sicherung und Steigerung des zukünftigen Wohlstands für alle Menschen in Österreich geleistet werden.
Das Ziel ist, die neuen technologischen Entwicklungen und Innovationen der Digitalisierung bestmöglich für Unternehmen und Beschäftigte zu nutzen und den Wandel für die Gesellschaft sozialverträglich zu gestalten.
Die Plattform betrachtet Industrie 4.0 als gesellschaftliche Herausforderung, die ...
- nur durch die Zusammenarbeit von Industrie, Wissenschaft, regionalen und nationalen politischen EntscheidungsträgerInnen, Verbänden, Gewerkschaften, NGOs und weiteren Stakeholdern bestmöglich adressiert werden kann
- durch technologische Innovationen, neue Geschäftsmodelle, Wissenstransfer und deren gesellschaftlich akzeptierte Implementierung angetrieben wird.
Gründungsmitglieder des Vereins
- Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT)
- Bundesarbeitskammer (BAK)
- Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI)
- Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI)
- Industriellenvereinigung (IV)
- Produktionsgewerkschaft (PRO-GE)
Ziele/Mission/Strategie
Die Förderung der Zusammenarbeit zwischen allen Stakeholdern, die bestmögliche Nutzung neuer technologischer Entwicklungen und Innovationen im Kontext der Digitalisierung der Produktionswelt ("Industrie 4.0") und dadurch die Erarbeitung nachhaltiger Lösungen für die Herausforderungen von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und der Gesellschaft als Ganzes.
Ziele und Aufgaben
- Industrie, Wissenschaft, politische EntscheidungsträgerInnen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände vernetzen, um Industrie 4.0 erfolgreich umzusetzen.
- Begleitung der durch die Digitalisierung getriebenen Veränderungsprozesse.
- Bereitstellung von Wissen und Dienstleistungen zu Industrie 4.0 für Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und die Öffentlichkeit.
- Definition von Handlungsfeldern und Beratung politischer EntscheidungsträgerInnen.
- Entwicklung gemeinsamer Strategien, um Industrie 4.0 bestmöglich für Unternehmen und Beschäftigte zu nutzen.
- Initiativen zur Steuerung nationaler, regionaler und internationaler Aktivitäten.
- Ermöglichung des Austauschs von Erfahrungen, Best Practices, Daten und Studien.
Arbeitsgebiete/Themen
Der Verein setzt Aktivitäten, um
- eine dynamische Entwicklung des österreichischen Produktionssektors zu sichern
- Forschung, Innovation und Qualifikation zu forcieren
- zu einer menschenwürdigen Arbeitswelt sowie
- zu einem hohen Beschäftigungsniveau beizutragen.
Die thematische Arbeit der Plattform passiert in acht ExpertInnengruppen, die relevante und aktuelle Themen zu Industrie 4.0 abdecken.
Diese Arbeitsgruppen bestehen aus interessierten Mitgliedern der Plattform und hochrangigen ExpertInnen, z. B. aus
- Forschungseinrichtungen,
- Ministerien,
- Bildungseinrichtungen,
- regionalen Clustern,
- Finanzierungsagenturen,
- Normungsorganisationen
- etc.
Die Ergebnisse der ExpertInnengruppen umfassen
- Roadmaps,
- Richtlinien,
- Strategien,
- analytische Dokumente,
- Workshops und
- Veranstaltungen.
Zu den weiteren Aktivitäten gehören Politikberatung, gezielte Aktivitäten und Services für Mitglieder, Matchmaking und Networking sowie die Verbreitung von Forschungsergebnissen, Fallstudien und Best Practices.
Die acht ExpertInnengruppen:
- Qualifikationen und Kompetenzen
- Normen und Standards
- Mensch in der digitalen Fabrik
- Security und Safety
- Neue Geschäftsmodelle
- Forschung, Entwicklung und Innovation
- Intelligente Logistik
- Regionale Strategien
Internationales/Kooperationen
- Kooperationsabkommen mit der deutschen "Plattform Industrie 4.0" und der schweizerischen Initiative "Industrie 2025".
- Im Rahmen der Jahresveranstaltung werden Aktivitäten eines Schwerpunktlands vorgestellt, bisher waren das Frankreich und Südkorea.
- Die Plattform Industrie 4.0 war in der Erstellung des OECD Digital Innovation Reports eingebunden und wird als Best-Practice-Beispiel genannt.
- Die Plattform Industrie 4.0 ist Mitglied der europäischen Plattform der nationalen Plattformen der Europäischen Kommission.
- Die Plattform kooperiert mit vergleichbaren Initiativen in Tschechien, der Slowakei, in Ungarn und Slowenien.
Success Stories/Leitprojekte
Ergebnispapier "Forschung, Entwicklung & Innovation in der Industrie 4.0"
Die Plattform Industrie 4.0 hat sich mit der Frage beschäftigt, welche Forschungsfelder ein besonders hohes Potenzial für Österreich darstellen und wie man den technologischen und finanziellen Bedarf der Firmen noch treffsicherer adressieren kann.
In einem breit angelegten, transparenten Prozess wurde das Ergebnispapier erarbeitet und beinhaltet prioritäre Forschungsfelder und Maßnahmen zur Förderung der österreichischen Forschungslandschaft. Es möchte Antworten und Inputs geben, damit rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen werden können, um Forschungs- und Entwicklungsanforderungen in Österreich bestmöglich zu erfüllen.
Hierfür wurden Technologiekompetenzen sowie Forschungs- und Entwicklungsbedarfe identifiziert und zu diesem Zweck acht vorrangige Forschungsfelder formuliert:
- Virtualisierung,
- Sensorsysteme,
- Software Engineering,
- Physische Systeme,
- Cyber-physical Systems,
- Arbeitssysteme,
- Geschäftsmodelle und
- Domänenwissen.
Neben Vorschlägen zur verbesserten Nutzung von Förderprogrammen decken diese Handlungsfelder aus Sicht der Plattform Industrie 4.0 die wichtigsten Ansatzpunkte im Forschungsbereich rund um Industrie 4.0 ab.
Digital Check – Unternehmen und ihre digitale Fitness
Das vom Institut für intelligente Produktion der FH OÖ und dem Mechatronik-Cluster der Standortagentur Business Upper Austria entwickelte Modell zur Messung des digitalen Reifegrads verhilft Unternehmen in kürzester Zeit, ihre Digitalisierungspotenziale zu erkennen und in der Folge zu nutzen, und kann als Orientierungshilfe zur (Vor-)Auswahl von Industrie 4.0-Lösungen dienen.
Die Plattform Industrie 4.0 unterstützt sowohl die Bewerbung und Anwendung des Modells in Österreich als auch dessen Vermarktung außerhalb der Landesgrenzen. Wie funktioniert das Modell?
In einer eigens entwickelten Software wird anhand der Dimensionen Daten, Intelligenz und Digitale Transformation der Status quo eines Unternehmens in Bezug auf Industrie 4.0 erhoben. Ein strukturierter Prozess unterstützt die Firmen, Verbesserungspotenzial zu finden und diese in einem individuellen Fahrplan zur Unternehmensoptimierung zu realisieren.
Die Ergebnisse der Bewertungen fließen in eine Benchmark-Datenbank, wodurch sich aktuelle Marktsituationen in der Branche identifizieren lassen. Ein anonymisierter Vergleich stellt den Unternehmensfortschritt jenem der Branche gegenüber.
Geschäftsmodellinnovation mit der Plattform Industrie 4.0
Die Plattform unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategien und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ins digitale Zeitalter umfassend und mit der Kompetenz des gesamten Plattform-Netzwerks.
In fünf Modulen werden alle relevanten Themen und Bereiche abgedeckt: In der Executive Lounge findet auf Ebene der Geschäftsführung ein ExpertInnenaustausch zu spezifischen, geschäftsmodellrelevanten Themen statt. Mit dem Analysetool zum digitalen Reifegrad (Digital Check) kann ein Unternehmen seine digitale Reife evaluieren und davon abgeleitet seine Digitalisierungsstrategie ausarbeiten.
Die Tool Box vereint alle Kompetenzen des Plattform-Netzwerks und gibt eine Übersicht, zu welchen Themenbereichen Expertise angeboten wird. In der ExpertInnengruppe "Neue Geschäftsmodelle" werden gemeinsam mit den Mitgliedern und ExpertInnen Inhalte zu relevanten Themen erarbeitet und der Netzwerkcharakter weiter gestärkt.
Das Business Model Lab ermöglicht den Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle gesichert im Kreise der Mitglieder, bei Wahrung der Schutzrechte (IPR), unkompliziert zu testen und auszuprobieren.