BioZinGa - Neue Quellen für seltene Metalle

Rohstoffe wie Zink und Indium sind durch die Hightech-Industrie gefragter denn je. Mittels Laugung können Metalle aus Bergbau-Rückständen gewonnen werden.

Kurzbeschreibung

Kritische Rohstoffe wie Zink, Indium und Gallium sind für Europas Wettbewerbsfähigkeit entscheidend. Sie werden in der Hightech-Industrie gebraucht und der Bedarf steigt, doch ihre Gewinnung ist teuer. In den Tailings, den im Bergbau feinkörnigen Rückständen aus der Aufbereitung von Erzen, welche als Schlämme vorliegen, bleiben Zink & Co. ungenutzt.

Die üblichen Gewinnungsprozesse sind kostenintensiv – im Fall von Zink müssten pyrometallurgische und hydrometallurgische Verfahren kombiniert werden. Ein vielversprechender neuer Weg ist die Rückgewinnung von Zink, Indium und Gallium aus diesen Halden mittels bakterieller Laugung (Bioleaching). Im Projekt wurde nach einer optimierten Möglichkeit der Metallrückgewinnung durch Bioleaching gesucht. Dafür waren einige Vorbereitungsschritte nötig, um die Bakterienkulturen nicht zu gefährden.

Rückgewinnungsprozess im Labormaßstab

Unter anderem wurden die für die Laugung am besten geeigneten Bakterienkulturen bestimmt, die optimalen Parameter wie pH-Wert und Temperatur definiert sowie Wege gesucht, um taubes Gestein und störende Elemente abzutrennen. Zudem wurde die Möglichkeit untersucht, Wertmetalle noch vor dem Laugungsschritt anzureichern, da kleinere Mengen an zu behandelndem Material die Kosten reduzieren, wobei die Ersparnis durch die geringere Menge an Verbrauchsmaterialien sowie die optimale Anlagengröße zu erzielen ist.

Die Herausforderung lag im Zusammenspiel mehrerer Disziplinen wie

  • Aufbereitung,
  • Metallurgie,
  • Chemie,
  • Biologie und
  • Anlagenbau.

Es gelang, einen Rückgewinnungsprozess zur Metallextraktion aus Tailings im Labormaßstab zu entwickeln. Basierend auf den bisherigen Ergebnissen, wird noch ein Anlagenkonzept erstellt, das die Basis für die Abschätzung der Wirtschaftlichkeit des erforschten Prozesses bildet.

Österreich kann damit seine Kompetenz in der Gewinnung kritischer Metalle festigen, die Konkurrenzfähigkeit steigern und einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz durch die Rohstoff-Aufarbeitung leisten

Projektbeteiligte

Konsortialführer

Nichteisenmetallurgie, Montanuniversität Leoben

Weitere Konsortialpartner

  • PROFACTOR GmbH
  • Technisches Büro – Dr. Kolb
  • SPIEGLtec GmbH

Kontaktadresse

Projektkoordinatoren

Dr. Stefan Steinlechner
E-Mail: Stefan.steinlechner@unileoben.ac.at

Dr. Jürgen Antrekowitsch
E-Mail: antreko@unileoben.ac.at