KoKa - Maßgeschneiderte Kapazitätsanpassung

Ein innovatives Entscheidungsfindungssystem optimiert Kapazitätsanpassungen.Fertigungskosten sinken um bis zu sechs Prozent. Vor allem KMU bleiben damit auch bei hohen Nachfrageschwankungen wettbewerbsfähig.

Kurzbeschreibung

Für produzierende Unternehmen heißt es in der Globalisierung, flexibel zu sein bei Handlungs- und Strategiefähigkeiten. Es gilt, mithilfe permanenter Kapazitätsanpassungen auf hohe Nachfrageschwankungen reagieren zu können. Wirtschaftliche Gesamtkosten sind dabei im Auge zu behalten. Der hohe Kostendruck bei zugleich minimaler Marktmacht stellt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen vor eine Herausforderung. Die Planung des Kapazitätsangebots erfolgte bis dato ohne umfassende Bewertung der Anpassungskosten.

Freiheitsgrade werden sichtbar

Das Forschungsprojekt KoKa hat sich daher die Entwicklung eines Systems zum Ziel gesetzt, das Unternehmen bei ihren Entscheidungen zur kostenoptimalen Kapazitätsanpassung unterstützt.

Ausgangspunkt war die Auswertung von Daten zu den Handlungsoptionen von Unter nehmen zur Kapazitätsanpassung und die darauf aufbauende Parametrisierung der Software. Zu diesen Daten zählen Anpassungsmaßnahmen wie

  • Arbeitspläne,
  • Gleitzeitvereinbarungen,
  • Maschinenkapazität,
  • Lagerbeschränkungen,
  • Outsourcing und
  • Produktionsglättung sowie deren Kosten.

Dieser Analyseschritt kann noch unbeachtete oder unbekannte Freiheit grade zur Kapazitätsanpassung sichtbar machen.

In weiterer Folge wird die Software mit Nachfragedaten gespeist. Nach kurzer Rechenzeit kann sie die kosten optimale Kombination vorhandener Freiheitsgrade bestimmen. „KoKa“ soll PlanerInnen helfen, die adäquate Strategie zur Kapazitätsanpassung unter Berücksichtigung der Gesamt- kosten zu finden.

Ein Eingriff in die Ergebnisse durch die Planerin bzw. den Planer und laufende Optimierungen sind möglich. Das Entscheidungsunterstützungssystem hebt sich in dieser Weise in seiner Funktionalität von bestehenden Systemen ab. Die prototypische Implementierung des Systems beim Projektpartner Melecs EWS GmbH & Co KG ermöglichte die optimale Verteilung der Produktionsmengen auf Planungsperioden, Ressourcen und Werke.

Die Fertigungskosten wurden um ca. 6 Prozent reduziert. Bedenkt man, dass diese zwischen 20 und 30 Prozent der gesamten Herstellungskosten betragen, wird das Einsparungspotenzial deutlich. Hochlohnländer wie Österreich können am globalen Markt so durch technologischen Vorsprung, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit punkten.

Projektbeteiligte

Konsortialführer

Fraunhofer Austria Research GmbH

Weitere Konsortialpartner

  • Adaptive GmbH
  • Melecs EWS GmbH & Co KG
  • Universität Wien – Institut für Betriebswirtschaftslehre 
  • flexis AG

Kontaktadresse

Projektkoordinator

DI Lukas Lingitz
E-Mail: lukas.lingitz@fraunhofer.at