Smart Composite Tube - Schlaue Rohre schauen um die Kurve

Dicht, flexibel, kostengünstig und leicht: Ein neues industrielles Fertigungsverfahren ermöglicht die Produktion von 3D-Faserverbundrohren für Autos, Leitungen und Federn.

Kurzbeschreibung

Kein Gramm zu viel: In der Luft und auf der Straße wird Gewichtsparen immer wichtiger. Gleichzeitig unterliegen Strukturbauteile und Leitungen für Automobilbau und Luftfahrt heute strengen Anforderungen. Sie sollen den Treibstoffverbrauch senken, sicheres Manövrieren ermöglichen und dabei zuverlässig funktionieren.

Der Tiroler Familienbetrieb Thöni fertigt bereits seit 1970 langlebige Schläuche, die bei der Feuerwehr und in der Industrie eingesetzt werden. Mit Unterstützung der Förderinitiative „Intelligente Produktion“ soll eine teilautomatisierte Prototypenanlage errichtet werden, die komplexe Faserverbundrohre für den Leichtbau in flexiblen Serien herstellt.

Beliebig formbar und deutlich leichter

Für den Technologiesprung zu einer wirtschaftlichen Produktion von hochqualitativen, komplex geformten 3D-Rohren aus faserverstärktem Kunststoff holt sich das Traditionsunternehmen kompetente Partner an Bord. Das Department für Kunststofftechnik mit dem Lehrstuhl für die Verarbeitung von Verbundwerkstoffen an der Montanuniversität Leoben bündelt jahrelange Erfahrung bei der Erschließung neuer Anwendungen, der Entwicklung geeigneter Verbundmaterialien für spezifische Anwendungen und der Optimierung von Prozessen.

Zweiter Partner ist die superTEX composites GmbH, ein 2011 gegründetes Spin-off der Universität Innsbruck. Dort wurde das mehrfach ausgezeichnete und mit einigen Patenten besicherte spline-TEX®-Verfahren entwickelt. Trennnahtfreie carbonfaserverstärkte Kunststoffrohre, auch CFK oder Karbon-Rohre genannt, werden dabei mittels Flüssig-Imprägnier-Technologie produziert.

Aus einem flexiblen Schlauchhalbzeug entstehen beliebig geformte, ausgehärtete Faserverbund- Hohlprofile für Rohrleitungen, Strukturbauteile und Federn, die bei gleicher Größe bis zu 40 Prozent weniger wiegen als Bauteile aus Stahl. Für komplexe Faserverbund-3D- Strukturen waren bisher aufwendige Metallformen und kostspielige Nachbearbeitungen vonnöten.

splineTEX-Faserverbundrohre mit Sichtoptik sollen konkret für Strukturbauteile im Automobilbau, zum Beispiel für Karosseriebauteile, Querlenker und Stabilisatoren, für Leichtbau-Leitungssysteme und Faserverbund-Federn zum Einsatz kommen.

Projektbeteiligte

Konsortialführer

Thöni Industriebetriebe GmbH

Weitere Konsortialpartner

  • superTEX composites GmbH
  • Montanuniversität Leoben, Verarbeitung von Verbundwerkstoffen

Kontaktadresse

Projektkoordinator

DI Dr. Oliver Schennach
E-Mail: oliver.schennach@thoeni.com